Fairness entlang der gesamten Wertschöpfungskette als Grundlage für den Fairen Handel der WELTLÄDEN muss keine Vision sein. Die Einhaltung der Menschenrechte über ökologische und soziale Nachhaltigkeit bis hin zu einer transparenten Lieferkette steht immer schon im Mittelpunkt der Arbeit der Weltläden, daher heißt unsere Kampagne zum Internationalen World Fair Trade Day am 13.05. heuer „Fairness ist unser Business“! Was diese Fairness konkret bedeutet, wird am Weltladentag, am 13.05.2023, bewussten Konsument*innen vermittelt. Bei fairem Kaffee und weiteren Aktionen informieren die Weltläden über faire und transparente Lieferketten:
Von der Ernte der Taguanuss für Schmuck in Ecuador, hin zum Anbringen eines Henkels auf einem Glaskrug aus wiederverwendetem Altglas in Guatemala und den Fertigkeiten der Korb-Flechter*innen-Gruppe von Yuri-Enga in Ghana - wir nehmen Interessierte mit auf eine spannende Reise entlang der Lieferkette hin zu liebe- und kunstvoll gefertigten Unikaten.
Auch das bio-faire Genusssortiment der Weltläden wird unter die Lupe genommen: Interessierte lernen den Kaffeeanbau mit einem Klimaschutzprojekt in Uganda kennen, den Premium Bio-Reis, der bis zur Verpackung in Thailand angebaut und verarbeitet wird und Mangos, die ein Kinderschutzprojekt finanzieren und den Bauern und Bäuerinnen auf den Philippinen ein Einkommen ermöglichen. Biologisch angebaute Produkte, die "gesund" für alle sind: für die Bauern und Bäuerinnen, die Natur und die Konsument*innen.
Unternehmerische Verantwortung gehört zum Selbstverständnis der Akteur*innen des Fairen Handels, doch auch der Faire Handel kommt an seine Grenzen in einem Wirtschaftssystem, das maßgeblich auf Ausbeutung beruht und in welchem Wettbewerbsvorteile durch die Missachtung von Menschenrechten und Umweltstandards erreicht werden.
„Es braucht die Verpflichtung aller Wirtschaftsakteur*innen, gemeinsam verbindliche globale Standards zu etablieren“, sagt Gudrun Danter, Geschäftsführerin der ARGE Weltläden.
Daher bemüht sich der Faire Handel um ein Lieferkettengesetz mit klaren Haftungsregeln für alle Unternehmen und Transparenz für die Konsument*innen. Fairness und Transparenz werden damit gesetzlich verankert. Denn bei der Erstellung von Produkten europäischer Unternehmen werden zum Teil massiv Menschenrechte verletzt und die Umwelt zerstört. Der Profit bleibt nur wenigen.
Auf UN-Ebene wird über einen Vertrag – ein Treaty für den Bereich Menschenrechte und Wirtschaft – für multinationale Unternehmen debattiert, einige europ. Staaten wie etwa Deutschland haben ein eigenes Gesetz bereits implementiert oder in Planung und die Europäische Union erarbeitet gerade ein Lieferkettengesetz (Corporate Sustainability Due Diligence Directive - CSDDD), welches Sorgfaltspflichten für alle Unternehmen in der EU vorsieht. Der Gesetzesentwurf vom Februar 2022 sah noch viele Schlupflöcher vor und Lobbys versuchen massive Einflussnahme im Gesetzwerdungsprozess. Die Weltläden unterstützen daher die Kampagne Justice is everybody´s business.
Die Kampagne Justice is everbody‘s business, die während des Gesetzwerdungsprozesses von zahlreichen zivilgesellschaftlichen und gewerkschaftlichen Organisationen aus ganz Europa ins Leben gerufen wurde und deren Petition unterschrieben werden kann, fordert ein Gesetz, das eine gerechtere Welt tatsächlich ermöglicht:
Am 1. Juni 2023 – also kurz nach dem Weltladentag - kommt es nach derzeitigem Stand zur Abstimmung über den Gesetzesentwurf im Plenum des europäischen Parlaments. Die Weltläden informieren ihre Kund*innen direkt österreichweit darüber.
Weiterführende Hinweise:
Rückfragehinweis:
ARGE Weltläden
Gudrun Danter und Iris Teyml-Windisch
gudrun.danter@weltlaeden.at und iris.teyml@weltlaeden.at
0512-551150
Fairness ist unser Business – Hintergrundinformation:
Der Faire Handel hat verschiedene Instrumente und verlässliche Monitoring- und Zertifizierungs-Systeme eingeführt und erprobt, um seine Prinzipien entlang der Lieferkette umzusetzen und zu überprüfen. Dazu zählen die 10 Standards der von Fair-Handels-Organisationen in den Herstellerländern und im Globalen Norden gemeinsam gegründeten World Fair Trade Organization.
Zu den Instrumenten des Fairen Handels zählen etwa auch stabile, kostendeckende Mindestpreise und Zertifizierungen für derzeit 20 Rohstoffkategorien, v.a. im Lebensmittelbereich, welche von der gemeinsam gegründeten Gütesiegel-Organisation FAIRTRADE umgesetzt werden.
Darüber hinaus gibt es zusätzlich definierte Zuschläge, etwa für soziale oder infrastrukturelle lokale Gemeinschaftsprojekte. Die ARGE Weltläden führt regelmäßige Audits ihrer 32 anerkannten Importorganisationen durch, um den Standards gerecht zu werden.