Tee ist nach Wasser DAS Getränk auf der Welt. Trotz der hohen Nachfrage von über 5 Millionen Tonnen pro Jahr sind die Arbeitsbedingungen auf Teeplantagen häufig sehr schlecht. Zu den Hauptanbauländern des Tees zählen China, Indien, Sri Lanka und Kenia. Längst wird Tee nicht nur zur Herstellung wohlschmeckender Getränke genutzt, sondern findet immer mehr Anwendung in hochwertiger Kosmetik.
Gleichgültig für welchen Verwendungszweck, Tee wird hauptsächlich in großflächigen Teeplantagen und von wenigen Kleinproduzent*innen angebaut. Letztere haben es oft schwer mit dem Preisdruck der riesigen Teegärten mitzuhalten. Doch auch den Teepflücker*innen auf den Teeplantagen geht es oft nicht besser, sie sind in der konventionellen Produktion finanziell stark von den Plantagenbetreibern abhängig, da der Lohn nicht zur Deckung der Grundbedürfnisse reicht. Oft wohnen sie sogar auf den Grundstücken der Teegartenbesitzer*innen, was die Abhängigkeit weiter erhöht. Der großflächige Anbau (Land Grabbing*) führt zur Monokultur mit negativen Folgen, wie Rückgang der Nahrungsmittelproduktion für den Eigenbedarf der Bevölkerung, Störung des ökologischen Gleichgewichts durch Zerstörung der ursprünglichen Vegetation, Auslaugen der Böden, einseitige Exportabhängigkeiten, Vertreibung der ursprünglichen Landbevölkerung und Verdrängung des örtlichen Gemeinwesens.
Die WELTLÄDEN unterstützen mit ihrem fairen Sortiment an Tees speziell den biologischen Anbau auf kleinen Flächen.
Durch den Kauf von fair gehandeltem Tee im Weltladen ist garantiert, dass die Teepflücker*innen bzw. Kleinbauern und – innen einen gerechten Lohn - nicht den Mindestlohn, sondern den existenzsichernden Lohn - für ihre Arbeit erhalten und auch darüber hinaus eine Prämie haben. Die Bauernfamilien bzw. Beschäftigten auf Plantagen oder in den Kollektiven entscheiden gemeinsam in einem demokratischen Prozess, in welche sozialen, ökologischen oder ökonomischen Projekte die Prämie investiert wird und welche Ziele erreicht werden sollen. Bei Tees aus den WELTLÄDEN ist die Rückverfolgbarkeit der gesamten Lieferkette gewährleistet und die Herkunftsplantagen sind auf den Verpackungen ausgewiesen. Viele Tees im Sortiment werden sogar direkt bei Kleinbauernkollektiven gekauft und somit wird schon in der Produktion vertrauensvoll und planbar zusammengearbeitet. Das stärkt einerseits die Kleinbäuerinnen und -bauern und fördert deren Unabhängigkei. Andererseits ermöglicht es – und das kommt den Teegenießer*innen dann zugute - die Schaffung besonders aromatischer Qualität.
Die 90 Weltläden in Österreich freuen sich den Kund*innen diese Qualität und auch die Informationen zur fairen Produktion am Tag des Tees und selbstverständlich auch sonst geben zu können. Natürlich sind auch Teekannen und Teetassen aus fairem Handel und in Handarbeit gefertigt in den WELTLÄDEN zu finden.
*Land Grabbing nennt man die häufige Praxis in armen Ländern (meist des Südens) in großem Stil Anbauflächen zu erwerben.
Infobox: Grün-, Weiß- und Schwarztee werden aus den Blättern des gleichen Strauches (Camelia sinensis) mit einer Kreuzung der beiden Hauptsorten Thea sinensis und Thea assamica nach unterschiedlichen Verarbeitungsmethoden hergestellt. Der Teebaum stellt an den Boden geringe Ansprüche, braucht aber reichlich, über das Jahr verteilte Niederschläge oder eben Bewässerung. Der Teeanbau wird vorwiegend auf den Hochlagen der Tropen und Subtropen betrieben. Je höher das Anbaugebiet, desto langsamer wächst der Tee und umso feiner das spätere Aroma. Gepflückt werden beim Tee immer nur die junge Blattknospe und die beiden darunterliegenden zarten Blätter. Danach werden sie dann unterschiedlich weiterverarbeitet und weißer, grüner und schwarzer Tee gewonnen. Der Großteil der Tees die in den WELTLÄDEN erhältlich sind, werden auch direkt in den Ursprungsländern verpackt, damit auch dieser Teil der Wertschöpfung in den Ursprungsländern bleibt. |