20.02.2019
In vielen Ländern der Welt sind es die Frauen, die besonders betroffen sind von Benachteiligung und oft gar keinen Zugang zu Bildung und Arbeit haben – mit zahlreichen negativen Auswirkungen für die jeweilige Gesellschaft. Der Faire Handel bietet eine echte Alternative.
Innsbruck. „Frauen leisten weltweit 70 % der Arbeit, davon den Großteil der unbezahlten Arbeit, erhalten aber nur 10 % des Einkommens“, erklärt Gudrun Danter, Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Weltläden. Die österreichischen Weltläden nutzen den 8. März, um auf den positiven Unterschied aufmerksam zu machen: „Im Fairen Handel ist die Rolle der Frauen anteilsmäßig eine gänzlich andere – fair gehandelte Produkte einzukaufen ist also ein Beitrag, um Frauen weltweit zu stärken“. Die Zahlen der WFTO zeigen dies deutlich: Fair-Handelsorganisationen setzen Standards für Geschlechtergerechtigkeit!
Die Zahlen wurden 2018 von der World Fair Trade Organization veröffentlicht auf https://wfto.com/WomensDay2018. Der neue Bericht wird am 8. März 2019 von der WFTO veröffentlicht und ist in deutscher Übersetzung hier zu finden.
„Während bei uns im globalen Norden die Geschlechtergerechtigkeit häufig auf den Umstand der ungleichen Bezahlung für gleiche Leistung reduziert wird, kämpfen Frauen im globalen Süden mit zahlreichen weiteren Problemen. In vielen Ländern ist es Frauen kaum möglich, Zugang zu einer bezahlten Arbeit, ausreichend Ernährung, Bildung, und Gesundheitsvorsorge zu erhalten“, so Gudrun Danter. „Dadurch geraten sie in einen Teufelskreis aus Abhängigkeit und Armut, der nur schwer zu durchbrechen ist.“
Der Faire Handel ermöglicht den Frauen im globalen Süden einen Ausweg aus dieser Situation. Es wird ein fairer Preis bezahlt, welcher ein Grundpfeiler einer solidarischen Zusammenarbeit und damit Grundlage für ein würdevolles Leben ist. Außerdem garantiert der Faire Handel den Menschen am Anfang der Handelskette faire Bedingungen wie Abnahmegarantien und Vorfinanzierungen und ermöglicht ihnen einen direkten Zugang zum Weltmarkt. Zudem erhalten die Partner-Kooperativen der anerkannten Lieferant*innen der Weltläden Biozuschläge und Prämien, die sie solidarisch in Programme für Gesundheit, Bildung, Gewaltprävention, Mobilität und Vorsorge für Krankheit und Alter investieren können.
In vielen Kulturen herrschen auch Rollenmuster, welche die Geschlechtergerechtigkeit unterlaufen. Frauen arbeiten zwar in vielen Ländern an der Herstellung verschiedenster Produkte mit, allerdings meist nicht im Verkauf. Den übernehmen traditionellerweise die Männer, welche dann die Einnahmen verwalten. So geraten die Frauen in finanzielle Abhängigkeit. Im Fairen Handel ist es bewusst anderes. Frauen erwirtschaften ihr eigenes Einkommen und entkommen so der Abhängigkeit – konkretes Empowerment für die ganze Gesellschaft vor Ort. Auch die Kinder sind so geschützt vor ausbeuterischer Kinderarbeit und erhalten durch das Einkommen der Mutter die Möglichkeit zu einer Schulbildung.
Diese Pressemitteilung der ARGE Weltläden hier als Word und pdf
ARGE Weltläden, Iris Teyml, PR & Marketing
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