Nach der erfolgreichen Pilotphase 2021, sind die Bio-Südfrüchte erneut für Sie bestellbar. 69 Tonnen Südfrüchte (Orangen, Mandarinen und Zitronen) konnten im vergangenen Jahr von österreichischen Weltläden verkauft werden. Eine Initiative, die so erfolgreich war, dass sie es als grenzüberschreitendes Solidarprojekt in das katalanische Fernsehen geschafft hat. Eine Initiative, die einmal mehr zeigt, was Menschen gemeinsam bewegen können. 25 Tonnen Südfrüchte wurden bei den Bestellrunden im Herbst 2022 von den zufriedenen Weltladen-Kund/innen bestellt und es geht weiter.
Es gibt 6 Bestelltermine.
17.11.2022 - Bestellannahme beendet
28.12.2022 - Bestellannahme beendet
21.01.2023 - Bestellannahme beendet
18.02.2023 - Bestellannahme beendet
18.03.2023 - Bestellannahme beendet
15.04.2023
Auch unser Südfrüchtesortiment ist von Preissteigerungen betroffen. Die Qualität und die Hintergründe werden Sie allerdings überzeugen. Die Orangen kosten 18,99 Euro (4 kg), die Mandarinen 21,99 Euro (4 kg) und der Orangen-Zitronen-Mix kommt auf 18,66 (4 kg). Wir freuen uns über Ihr Interesse! JETZT im WELTLADEN Ihres Vertrauens bestellen!
Bestellen Sie JETZT direkt in Ihrem Weltladen (gerne auch anrufen oder eine Mail schicken) oder füllen Sie eine Bestellkarte aus und geben Sie diese im WELTLADEN ab. Die Früchte kommen zwei bis drei Wochen nach Bestellung ernte-frisch in abholfertigen Boxen im Weltladen an, der Sie umgehend verständigt.
Constantí Ortells Safont stammt aus einer Generation von Landwirt*innen. Es war für ihn selbstverständlich, in die
Fußstapfen seiner Eltern und Großeltern zu treten und den landwirtschaftlichen Betrieb zu übernehmen. Die Arbeit in den Orangenhainen hat sich für kleinbäuerliche Betriebe nur wenig geändert – im Gegensatz zu Großbetrieben, die Mechanisierung und Automatisierung sehr schnell und umfassend eingeführt haben. Die Preise für die Produkte sinken seit Jahrzehnten. Constantí kann sich noch erinnern, dass die Preise für Orangen, die sein Vater erhalten hat, höher waren als jene, dieer heute bekommt. Und das, obwohl alle anderen Kosten gestiegen sind. Constantí hat sich dazu entschieden, seine Haine auf ökologische Landwirtschaft umzustellen. Er findet eine Landwirtschaft, die auf externe Faktoren und vor allem auf fossile Stoffe angewiesen ist, seltsam - seiner Meinung nach ist ökologische Landwirtschaft das Naheliegendste. Für ihn ist die Produktion von Nahrungsmitteln ein Grundpfeiler der Gesellschaft.Wenn Bäuerinnen und Bauern durch schlechte Rahmenbedingungen dazu gezwungen werden, die Landwirtschaft aufzugeben, gefährdet das letztlich die Ernährungssicherheit – meint er. Für ihn ist das Projekt des solidarischen Nordhandels sehr interessant, da es ihm einen angemesseneren Preis für seine Erzeugnisse bietet. Es garantiert einen rentablen Anbau und verhindert die Landflucht.
Luz María Maves Fuerez, gebürtig aus Ecuador, lebt seit 17 Jahren in Spanien und kommt für den Unterhalt ihrer vier Kinder auf. Sie arbeitete als selbstständige Verkäuferin auf Märkten – bis ihr mit der Corona-Pandemie diese Einkommensquelle weggebrochen ist. Auf der Suche nach Arbeit landete sie bei Punt de Sabor, der Direktvermarktungsorganisation , von der die Weltläden ihre Südfrüchte bekommen. Sie schätzt neben dem gesicherten Einkommen und der geregelten Arbeitszeit vor allem die Kollegialität und Atmosphäre, wie die Vorgesetzten mit ihr umgehen.
Antoine Kane ist erst seit 2017 in Spanien. Er kommt aus Mali und gelangte mit einem Boot über das Mittelmeer. Über seine Flucht spricht er nicht – die Fluchtroute über Algerien, Libyen und Italien war schwierig und wohl auch traumatisierend. Die Stelle bei Punt de Sabor bietet ihm nicht nur Einkommen, es wurde ihm auch beim Spracherwerb und der Anerkennung als Flüchtling (und damit einer regulären Arbeitsberechtigung) geholfen. Er hat das Gefühl, bei Punt de Sabor eine Familie gefunden zu haben, die ihn unterstützt. Das ist eine schöne und wichtige Erfahrung für ihn. Er will weiter lernen, um über mehr Dinge Bescheid zu wissen, wie er das nennt. Und er wünscht sich, dass die Konsument*innen mehr Bio-Orangen kaufen, weil die gesünder sind.
80 Prozent der europäischen Orangen kommen aus Spanien. Wenige große Unternehmen diktieren den Preis. Kleine und mittlere Betriebe und die Rechte der Arbeiter*innen kommen unter die Räder. Niedrige Orangenpreise führen zu schlechter Bezahlung von Erntehelfer*innen. Schlechte Arbeitsbedingungen, illegale Beschäftigung (bis hin zu sklavenähnlichen Zuständen) von Migrant*innen sind die Regel.
Der Pilotversuch der Vereinigung der Landwirt:innen La Unió, einer Stiftung für MigrantInnen Llauradors solidaris und Pionierorganisationen des Fairen Handels - in Österreich EZA Fairer Handel - schafft mit der Direktvermarktung eine Alternative, die Produzent*innen und Erntehelfer*innen in Valencia gleichermaßen unterstützt. La Unió gründete daher eine Direktvermarktungsorganisation (Punt de Sabor) für lokales Obst und Gemüse aus der Region. Die Förderung kurzer Lieferketten und Transportwege, Vermarktung von landwirtschaftlichen Produkten aus stadtnahen Anbaugebieten, Förderung von nachhaltiger Produktion (Bio- und Sozialstandards), die Organisation von Kleinproduzent*innen und der Erhalt traditioneller Kulturlandschaften sind Ziele von Punt de Sabor. Darüber hinaus arbeiten La Unió und Punt de Sabor mit einer Stiftung zusammen, deren Ziel es ist, Migrant*innen Zugang zu geregelten Beschäftigungsverhältnissen im landwirtschaftlichen Sektor zu verhelfen.
Die spanische Pionierorganisation des Fairen Handels Oxfam Intermón vermittelte den Kontakt zu Fair Trade Unternehmen außerhalb ihres Landes. Die EZA Fairer Handel beteiligt sich an dem Pilotprojekt. Die Weltläden sind dabei als Vertriebspartner Teil des "fairen Crowd-Farmings". Mehr Infos hier.
Alle verwendeten Bilder (C) EZA Fairer Handel