Fairness entlang der gesamten Wertschöpfungskette muss keine Vision sein, sondern ist in den Weltläden eine Alternative. Die Einhaltung der Menschenrechte über ökologische und soziale Nachhaltigkeit bis hin zu einer transparenten Lieferkette stehen seit mehr als 40 Jahren im Mittelpunkt der Arbeit der Weltläden. Daher setzen wir unsere Kampagne mit dem Titel „Fairness ist unser Business“ heuer im dritten Jahr fort.
Faire Handelspraktiken, unternehmerische Verantwortung und Transparenz gehören zum Selbstverständnis der Akteur:innen des Fairen Handels. Die österreichischen Weltläden werden rund um den Weltladentag, am 10. Mai 2025, bewussten Konsument:innen anhand ausgewählter Produkte und deren Lieferketten, vermitteln, was weltweite Fairness bedeutet, und was das konkret in der Herstellung und für alle Beteiligten bedeutet.
Heuer haben wir folgende drei neuen Lieferketten im Detail:
Schon letztes Jahr aufbereitet, bringen die Weltläden auch diese Lieferketten erneut zu den Kund:innen:
In unserem WELTLADEN-Magazin bekommen Sie weitere Informationen zu den Lieferketten. Ab Ende April ist das Magazin kostenlos in den Weltläden erhältlich und bereits jetzt hier digital zu lesen. Tipp: Lesen Sie hier auch im letztjährigen Weltladenmagazin mehr zum Thema!
Der Faire Handel zeigt einem herrschenden Wirtschaftssystem, das maßgeblich auf Ausbeutung beruht und Wettbewerbsvorteile durch die Missachtung von Menschenrechten und Umweltstandards erreicht, seine Grenzen auf und bietet Alternativen. Viele Akteur:innen haben sich seit Jahren für ein EU-Lieferkettengesetz mit klaren Haftungsregeln für alle Unternehmen und Transparenz für die Konsument:innen eingesetzt. Denn bei der Erstellung von Produkten europäischer Unternehmen werden zum Teil massiv Menschenrechte verletzt und die Umwelt zerstört. Der Profit bleibt nur wenigen. Das Gesetz sorgt dafür, dass europäische Unternehmen die Einhaltung von Menschenrechts- und Umweltstandards in ihren Lieferketten, sicherstellen - also auch bei ihren Lieferant:innen. Unternehmen müssen nun künftig europaweit dokumentieren, dass von ihnen importierte Produkte aus Drittländern nicht zu Kinderarbeit oder Umweltschäden führen. Nach wochenlangen Debatten hat die Mehrheit der EU-Staaten im März 2024 für ein gemeinsames europäisches Lieferkettengesetz gestimmt. Das Gesetz ist am 25. Juli 2024 in Kraft getreten. Wir sind überzeugt: Das EU- Lieferkettengesetz (Corporate Sustainability Due Diligence Directive – CSDDD) wird – trotz Abschwächungen – die Situation von vielen Menschen entlang globaler Lieferketten verbessern.
Aber, das hart erkämpfte Gesetz steht aktuell vor einer gefährlichen Abschwächung. Die EU-Kommission will ihr eigenes Gesetz nun wieder zurück bauen und gefährdet potenziell Maßnahmen für den Schutz von Menschenrechten und Klima. Der so genannte Omnibus-Plan, eine Deregulierungs-Verordnung, wurde Ende Februar 2025 vorgelegt. Die darin enthaltenen Abschwächungen zerstören den Grundkern des Green Deals und vor allem des Lieferkettengesetzes mit folgenden Eckpunkten:
Die Gegner des Lieferkettengesetzes sprechen von einem „Bürokratiemonster“. Allerdings ist klar zu sehen, dass es ihnen auch darum geht, zentrale Regeln für Mensch und Umwelt abzuschaffen. Es liegt nahe, dass die Industrie dagegen lobbyiert, weil dann Unternehmen weiterhin billig ohne Verantwortung für Ausbeutung oder Umweltzerstörung zu übernehmen, produzieren können. Aber: Auch viele Firmen fordern selbst verlässliche Regeln. Laut Studien lehnen nur 7 % das Gesetz ab. Es sorgt für gleiche Spielregeln, fördert fairen Wettbewerb und bietet einen verlässlichen Rechtsrahmen, der langfristig Qualität und faire Bedingungen sichert.
Die Weltläden schließen sich den Kritikpunkten an, die von vielen zivilgesellschaftlichen Organisationen wie Südwind geübt wird, an. Derzeit läuft eine Mailaktion an Wirtschaftsminister Wolfang Hattmannsdorfer und Justizministerin Anna Sporrer.
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